Zum Namen des Gebäudes: Die Mittelschule Naturns trägt den Namen eines berühmten und verdienten Naturnser Bürgers, des Kunstmalers Simon Ybertracher (1694-1772). Dieser Mann, der durch seine künstlerische Begabung und durch sein umfangreiches Schaffen in die Kunstgeschichte eingegangen ist, wurde 1694 am Stegerschmiedhof in Kompatsch geboren. Sein Geburtshaus steht noch heute fast unverändert am Eingang des Schnalstales. Simon Ybertracher, einer der besten Vinschgauer Barockmaler, schuf viele bedeutende Kunstwerke in seiner Heimat, die mehr als zwei Jahrhunderte überdauert haben. Bekannte Werke des Malers in Naturns sind das Madonnenbild auf der Fassade des Gasthauses zum "Weißen Rössl" und das Secco im Schloss Hochnaturns. Überaus nennenswert sind auch die Malereien in der St. Oswaldkirche in Tschirland.
Die Mittelschule Naturns wurde zum Schuljahr 1963/64 als Außenstelle der Mittelschule Algund errichtet. Im ersten Jahre nach Einführung der Mittelschulen wurden nämlich selbständige Mittelschulen nur in jenen Gemeinden eröffnet, deren Einwohnerzahl über 3000 betrug. Zum Einzugsgebiet der neuen Schule zählten aber auch die Gemeinden Plaus, Kastelbell-Tschars und Schnals, die sich zur Bestreitung der Auslagen für den Schulbetrieb mit Naturns zu einem Konsortium zusammenschlossen.
1963 wurde der Unterricht in Noträumen der Naturnser Volksschule aufgenommen, später dann im Obergeschoss der ehemaligen Feuerwehrhalle in der Bahnhofstraße. Man hatte jedoch stets weiterhin mit Raumproblemen zu kämpfen und so bleiben die Normalklassenräume noch bis zum Schuljahr 1981/82 auf drei Gebäude verteilt.Bereits 1975 erging der Planungsauftrag für einen Neubau einer Mittelschule, es dauert aber bis 1979 alle Genehmigungen dazu einholt werden konnten. Noch in diesem Jahre konnte mit den Bauarbeiten in der Feldgasse begonnen werden. Nach ca. 2-jähriger Bauzeit wurde die neue Mittelschule im Frühjahr 1982 fertiggestellt und konnte im November des selben Jahres ihrer Bestimmung übergeben werden.
In den letzten Jahren wurde das Schulbebäude an die gesetzlichen Bestimmungen bzgl. "Brandschutz" und "behindertengerechte Zugänge" angepasst, sodass es auch nach über 20 Jahren noch den gestiegenen Bedürfnissen gerecht werden kann.